ContiTech Geschichte

Die Highlights aus unserer Geschichte

Seit 1871 hat Continental eine große Bandbreite an Produkte und Erfindungen kreiert, die für innovative Stärke, technologisches Know-How und Materialkenntnis stehen. Lernen Sie hier unsere Produkt- und Lösungshighlights sowie Patente und Kuriositäten aus unserer ereignisreichen Vergangenheit kennen.

1875

Wie das Pferd ins Continental-Logo kam

Unser erstes Highlight-Produkt ist „Hartmann’s Patent Hufbuffer“ aus dem Jahr 1875. Der Hufbuffer ist ein Produkt der ersten Stunde von Continental. Er wurde zwischen Hufeisen und Pferdehuf befestigt. Ziel war es, dass Pferde wie im natürlichen Zustand mit der kompletten Fläche des Hufs den Boden berühren. Beim beschlagenen Huf hatte nur die Wand Bodenkontakt, also die Fläche, die mit dem Hufeisen beschlagen ist. Mit dem Hufbuffer berührten auch Strahl und Sohle des Pferdes den Boden. Ergebnis: weniger Fehlbildungen des Hufs, Schutz vor Verletzungen und erhöhte Trittsicherheit. Eine echte Innovation in der Mobilität.

Der Hufbuffer ist von ganz besonderer Bedeutung für Continental. Denn: Auf dem Titelblatt der zugehörigen Werbebroschüre von 1875 ist zum ersten Mal das Continental-Pferd zu sehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass daraus unser Markenzeichen entstanden ist, das nach verschiedenen Umgestaltungen bis heute verwendet wird.

 

1899

 

Wie Continental elektrisches Licht ins Auto brachte

Bereits aus dem Jahr 1899 datiert die Anmeldung zur Marke Continental unter anderem für Antriebsriemen. Anfangs wurden nur Riemen für die Industrie produziert. Ab 1907 kamen die ersten Keilriemen für Motorräder hinzu. Der Haken: Die Antriebsriemen waren noch endlich, das heißt sie waren durch ein Schloss verbunden.

Keilriemen

Vor dem Aufkommen der ersten Lichtmaschinen ab 1913 wurden Fahrzeuge noch mit Gaslampen beleuchtet. Durch diese neue Technologie wurde die Fahrzeugtechnik schrittweise elektrifiziert: Gaslampen wurden durch elektrische Beleuchtung ersetzt, das Ankurbeln des Motors entfiel und nach und nach wurden verschiedene andere elektrische Systeme an die Lichtmaschine angeschlossen. Zur Kraftübertragung wurden möglichst verlustfreie Antriebsriemen benötigt. Continental konnte diese Anforderungen mit dem endlosen Gummikeilriemen erfüllen.

 

1900

 

Wie Continental den Stoff zum Fliegen entwickelte

Wir entwickelten uns in der Zeit von den 1890ern bis zum Ersten Weltkrieg von einer kleinen Gummifabrik zu einem international agierenden Unternehmen. Grundlagen für den Erfolg waren nicht nur der Durchbruch bei der Entwicklung zum Automobilreifen-Hersteller und das Geschäft mit Fahrradreifen, sondern auch die Diversifizierung im Bereich technischer Gummiprodukte und Konsumgüter. Unsere Aeroplanstoffe sind ein gutes Beispiel dafür.

So war Continental auch beteiligt an der Entwicklung einer Ikone der frühen Luftfahrt, des ersten Zeppelin LZ1, der sich am 2. Juli 1900 in die Lüfte erhob. Die Form des sogenannten Starrluftschiffs war geprägt durch ein leichtes Aluminium-Gitter, das mit Stoff ummantelt wurde. Im Inneren des Luftschiffes gab es eine Vielzahl an Gasbehältern, die für den nötigen Auftrieb sorgten. Zur Abdichtung dieser Gaszellen wurde beim LZ 1 unser Ballonstoff verwendet. Auch ein weiterer Meilenstein der Mobilitätsgeschichte ist eng mit unseren Aeroplanstoffen verbunden: Als der Franzose Louis Blériot 1909 als erster Mensch in einem Flugzeug den Ärmelkanal überquerte, waren die Tragflächen seines Flugzeugs mit unserem Material bespannt.

 

1920

 

Wie Continental vor kalten Füßen schützte

Gerade in den 1890er bis 1920er Jahren bestimmten Gebrauchsgüter aus Gummi den Alltag der damaligen Gesellschaft. Die Kataloge für Konsumgüter aus diesen Jahren waren schier endlos und beherbergten jeden erdenklichen Alltagsgegenstand aus Gummi bis hin zu Kuriositäten wie Billardbanden oder Gummigürteln.

Wärmflasche

Die Wärmflasche ist wohl eines der Produkte, für die wir am meisten bekannt sind. Bereits ab 1922 wurden die ikonischen, roten Wärmflaschen produziert. Als sich die Wärmflaschen Mitte der 1920er Jahre in der breiten Bevölkerung durchsetzte, wurde sie zu einem richtigen Erfolgsprodukt. Zwischenzeitlich waren allein 40 Mitarbeiter damit beschäftigt, 500.000 Gummiflaschen pro Jahr zu produzieren. Nach etlichen Jahrzehnten wurde die Produktion Anfang 1997 eingestellt. Mittlerweile ist die Wärmflasche längst zum Kult-Objekt geworden – bei einschlägigen Online-Auktionshäusern muss man für ein solches rotes Stück wärmender Nostalgie wenigstens 40 Euro ausgeben.

 

1930

 

Wie ein Schlauch zum Liebling der Industrie wurde

Die Goldschlange wurde Anfang der 1930er Jahre entwickelt und kam überall da zum Einsatz, wo Wasser benötigt wurde, etwa zum Befüllen eines Waschzubers. Was erst einmal profan klingt, war damals eine echte Innovation. Denn diese anfänglichen Anwendungsfelder bargen diverse Risiken für die Unversehrtheit des Schlauches.

Der Düsseldorfer Ingenieur Heinrich Pahl war sich der damaligen Anforderungen an Schläuche bewusst und erfand einen Schlauch mit erstmals kordiert eingearbeiteten Einzelfäden als Druckträger. Diese Technik, die er sich bei der Reifenherstellung abgeschaut hatte, sorgte für große Flexibilität bei äußerster Robustheit, Langlebigkeit und einen deutlich erhöhten Betriebsdruck. Heutzutage sorgt die Goldschlange beispielsweise dafür, dass Urlauber sicher mit dem Auto zu ihrer Unterkunft im Winterurlaub kommen: Viele Winterdienste sind mit den besonders flexiblen und robusten Schläuchen ausgerüstet.

 

1955

 

Wie Continental das Busfahren angenehm macht(e)

Als wir Mitte der 1950er Jahre mit unserem Entwicklungspartner begannen daran zu arbeiteten, den Fahrkomfort für die Insassen von Omnibussen zu verbessern, ahnte wir noch nicht, von welcher Dauer die schließlich entwickelte Luftfeder 644 N sein würde. Bis heute sorgt sie noch in nahezu unveränderter Form für Fahrkomfort in Omnibussen verschiedener Hersteller.

Luftfeder

Neue Herausforderungen stellen sich bei der Entwicklung von Luftfedern für Fahrzeuge mit alternativen Antriebsformen wie Elektroantrieb oder Brennstoffzellen. Bei diesen müssen die Luftfedern größer oder für höhere Drücke ausgelegt sein als in Bussen mit herkömmlichen Antrieben. Eine Herausforderung, da der Platz im Chassis knapp ist. Durch besondere Materialexpertise gelang es Continental 2010, eine Leichtbau-Luftfeder mit innovativem Rollkolben aus glasfaserverstärktem Polyamid anstelle von herkömmlichem Stahl oder Aluminium zu entwickeln - mit vollgenutztem Innenvolumen. Das Ergebnis: Die Leichtbau-Luftfedern für den Einsatz in Stadt- und Reisebussen bringen eine Gewichtseinsparung von 2 bis 2,6 Kilogramm pro Luftfedersystem (je nach Achsentyp).

1960

 

Wie Continental zur Postmechanisierung beitrug

Nachdem die Mauer 1961 errichtet worden war, halfen unsere Fördergurte getrennten Familien in Kontakt zu bleiben und Pakete zu ihren Liebsten auf der anderen Mauerseite zu schicken: Die Gummi-Transportbänder aus Hannover kamen in Großpostämtern bei der Abfertigung zahlreicher Päckchen zum Einsatz und halfen so ab den 1960ern, Sendungen von und nach „drüben“ zu sortieren. Gleichzeitig profitierte die Postämter von der sehr hohen Lebensdauer der Gurte und einer schnellen Kapitalamortisierung.

conveyor belt

Mit der Zeit wurden die Paketförderbänder immer kürzer und die von Continental vorwiegend produzierten Gurte hingegen immer länger und stärker. Deshalb haben wir uns mittlerweile aus der Kurier-Express-Paket-Dienst-Industrie zurückgezogen. Stattdessen fokussieren wir uns auf starke, (sehr) lange Gurte aus Gummi und PVC sowie Gurtlösungen mit Textil- oder Stahlseilkarkassen, wie den ST 10 000, die in anderen Industrien genutzt werden.

 

1985

 

Wie Continental in Hochgeschwindigkeitszügen auf der ganzen Welt für Fahrkomfort sorgt(e)

Abgesehen vom Offensichtlichen – was haben TGV, ICE, KTX, ACELA und Transrapid China gemeinsam?

Ihre Fahrgäste können sich ganz entspannt und schüttelfrei zurücklehnen, denn in all diesen Hochgeschwindigkeitszügen sorgen Luftfedern von Continental für ein besonders hohes Maß an Fahrkomfort und das bei einer Geschwindigkeit von mehr als 300 km/h.

Bereits im Jahr 1983 suchte das französische Eisenbahnunternehmen SNCF nach einer Technik, die ihren Fahrgästen auch bei solchen Geschwindigkeiten eine angenehme Reise und ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Die Lösung: Luftfedern von Continental. Nach der Bewährungsprobe im damaligen Hochgeschwindigkeitsflaggzug TGV, wurden auch Express-Züge für die Fahrt durch den Ärmelkanal und die ICE 2-Flotte der Deutschen Bahn ausgestattet.

Die Qualität sprach sich herum, es folgten sukzessive Aufträge für Folgegenerationen von ICE und TGV sowie Ausstattung der ACELA den USA, des Transrapids und des CRH-380 in China sowie des VELARO Spanien. Überall sorgen Luftfedern von Continental dafür, dass Fahrgäste trotz hohen Geschwindigkeiten und Kurvenneigungswinkeln von bis zu max. 8 Grad, gefahrlos und fleckfrei ihren Kaffee trinken können.

 

1994

 

Wie Continental dem Forscher Robert Peroni half, der arktischen Kälte zu trotzen

Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung! Bei Extrembedingungen von minus 60 Grad Celsius braucht es eine sehr spezielle Expertise, um die richtige Kleidung herzustellen. Und einen Mutigen, der sie tragen möchte. Denn bei solchen Temperaturen traut sich normalerweise niemand nach draußen – nicht so Extremsportler, Forscher und Grönlandenthusiast Robert Peroni. Der erfahrene Expeditionsleiter durchquerte als erster Mensch das grönländische Inlandeis an seiner breitesten Stelle.

Für seine Lebensmission, das Ausloten der physischen und psychischen Grenzen des Menschen, suchte er für seine nächste Grönlandexpedition nach der richtigen Kleidung, um den menschenfeindlichen Minus-Graden zu trotzen. Die Anforderung: Maximale Flexibilität bei Temperaturen von minus 50 Grad Celsius und kälter. Natürlich sollte der Anzug auch möglichst wind- und wasserdicht, schlagfest und leicht sein.

Mit Continental fand Peroni einen Partner mit einzigartiger Materialkompetenz und schon damals über 120 Jahren Erfahrung darin, auch speziellste Kundenanforderungen zu erfüllen: Der Anzugsstoff aus Poly Aramid-Gewebe und Elastosil war nur 0,21mm dünn und selbst bei Temperaturen bis minus 85 Grad Celsius elastisch. Neben der Kälte und der Beweglichkeit war auch die Sauerstoffversorgung ein Problem – denn die Inhalation der eiseskalten Luft ist lebensgefährlich!

Auch dabei konnte Continental unterstützen. Die Ingenieure entwickelten ein 45 Meter langes System von Silikonschläuchen, das es ermöglichte, den Sauerstofftransport um 30 Prozent zu steigern! So konnte Peroni der Kälte die Stirn bieten und Continental war froh über die Möglichkeit, seine Innovationen einem Härtetest unterziehen zu können, denn so tiefe Temperaturen waren damals nur unter den Bedingungen des arktischen Winters möglich.

 

1998

 

Wie Continental die Aufzugstechnologie revolutionierte

Dort, wo früher einzelne Turmspitzen Kirchtürme die Stadtsilhouetten prägten, bestimmen heute Wolkenkratzer und Fernsehtürme die bekanntesten Skylines des Planeten. Neben der Erfindung des Stahlbetons, machte eine andere Erfindung diese Erklimmung nie zuvor gekannter Höhen überhaupt erst möglich: der Aufzug. Denn was bringt die reine statische Möglichkeit hoch zu bauen, wenn niemand effizient von Stockwerk zu Stockwerk kommen kann?

Auch über hundert Jahre alte Erfindungen können von Zeit zu Zeit noch eine richtige Innovation vertragen. Fast das gesamte zwanzigste Jahrhundert wurden Aufzüge und ihre Insassen von Stahlseilen transportiert. Bis Continental 1998 ein innovatives Antriebsriemen-Konzept auf Basis seiner breiten Materialexpertise zusammen mit einem Partner auf den Weg brachte. Die Branche antwortete mit anfänglicher Skepsis, obwohl die Vorteile auf der Hand lagen: eine dreimal höhere Lebensdauer, keine notwendige Verwendung von Schmiermittel und reduziertes Gewicht. Heute gehören solche Riemen in Aufzügen längst zum Standard – eine echte technologische Revolution. In den Jahren danach folgten zahlreiche weitere innovative Entwicklungen wie neue Variationen mit veränderten Formen und Stärken des Stahlcords oder im Bereich Materialien unterschiedliche anwendungsspezifische Polyurethan-Mischungen.

Ein schöner Beweis für die Qualität: Die bereits 1998 in die Aufzüge eingebauten Riemen laufen noch immer, seit mehr als 20 Jahren!

 

2012

 

Wie Continental Kunden aus unterschiedlichsten Industrien mit digitalen Lösungen voranbringt

In einer sich schnell ändernden Welt, in der Digitalisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, verlagern sich Kundenbedürfnisse oftmals vom reinen Produkt und dessen Installation, hin zu ganzheitlichen Lösungen. Deswegen hat Continental schon früh damit begonnen, sein Angebot um digitale Lösungen wie digitale Plattformen, Web- und Mobile Apps und digitale Toolkits zu ergänzen.

Angefangen hat es für Continental Industry im Jahr 2012 mit „Tension to go“: Eine App, mit der Anwender schnell per Smartphone prüfen konnten, ob die Riemenvorspannung stimmt. In die Nachfolge App „Make Power Smart“ wurde diese Funktion dann integriert. Darüber hinaus bietet sie Tools zum Messen des Achsabstands und zur Vermeidung eines Parallelversatzes der Riemenscheiben.

Es folgten weitere digitale Lösungen für verschiedenste Industrien. So profitieren auch Kunden im Bereich Fördergurtlösungen von der Entwicklungskompetenz und Digitalexpertise von Continental. Da ungeplante Stillstände der kilometerlangen Anlagen den Betreibern sehr teuer zu stehen kommen, ist deren Wartung und Überwachung von großer Wichtigkeit. Früher haben sogenannte Bandläufer die kritischen Anlagenabschnitte und Bestandteile visuell inspiziert und handschriftliche Notizen gemacht – ein zeitaufwendiger und oft schlecht dokumentierter Vorgang. Mit „Conti+“, einer Asset-Management Plattform, bietet Continental seinen Kunden eine umfassende digitale Lösung dafür: alle technischen Daten werden in einer zentralen Datenbank abgelegt, darüber hinaus steht eine umfassende Toolbox zur Verfügung, mit deren Hilfe der Zustand der Anlage digital erfasst werden kann. Dies wiederum optimiert die Wartung und steigert die Leistung und Rentabilität der Förderanlage.

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