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E-Mobilität heißt, Temperaturen im Griff haben

Thermalmanagement für die Elektromobilität

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E-Mobilität heißt, Temperaturen im Griff haben

Wenn in Norwegen in sehr naher Zukunft nur noch Autos und leichte Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb zugelassen werden dürfen, dann reibt sich Patrick Handritschk die Hände. Nicht, weil er an die kalten skandinavischen Winter denkt. Die Elektromobilität schreitet voran – und mit ihr die technologische Entwicklung. Und das ist ganz in seinem Sinne. Patrick ist Teamleiter in unserem Application Engineering im Bereich Thermalmanagement unter anderem für die Elektromobilität. Er und sein Team sorgen als Anwendungstechniker dafür, dass Batterien und E-Motoren möglichst effizient und sicher ihre Leistung bringen. Und das tun sie, wenn die Temperaturen stimmen. Zu seinen Aufgaben zählt, dass sämtliche Anforderungen der Kunden bei der Entwicklung und Fertigung von Kühlleitungssystemen für Elektrofahrzeuge umgesetzt werden und dass dabei auch unsere Innovationskraft und unser Ingenieurs-Know-how einfließen. Wir haben mit ihm über seine Arbeit gesprochen.

5 Fragen an unseren Experten Patrick Handritschk

Patrick Handritschk

Patrick Handritschk ist Application Engineer und Temperaturmanagement für E-Autos ist genau sein Ding.

Frage 1

Seit wann bist Du bei Continental und wie bist Du dort gelandet?

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Ich bin jetzt 29 und habe mein ganzes Arbeitsleben bei Continental verbracht. Nach dem Abitur habe ich mich 2012 für ein Duales Studium entschieden, also für eine Hochschulausbildung und den gleichzeitigen Direkteinstieg in ein Unternehmen. So bin ich als Student für Wirtschaftsingenieurwesen im Application Engineering gelandet, habe erfolgreich meinen Master gemacht und bin nun Teamleiter in der Anwendungstechnik.

 

Frage 2

Was genau machst Du in Deinem Job?

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E-Mobilität heißt unter anderem, die Temperaturen im Griff haben: Unser Team bringt die Anforderungen unserer Kunden mit unserer Produktionskompetenz und Innovationskraft zusammen. Das beginnt beim Thema Kühlleitungen etwa damit, dass wir gemeinsam mit den Kunden und unseren Konstrukteurinnen und Konstrukteuren die einzelnen Komponenten eines Kühlkreislaufes wie ein Puzzle auslegen. Wir definieren dabei, welche Anforderungen an die Verbindungstechnik gestellt werden, welches Material zum Einsatz kommen soll und in welchem Temperaturbereich einzelne Komponenten im Serienbetrieb dann funktionieren müssen. Das tun wir übrigens gemeinsam mit Teams aus der Entwicklung, die neue Materialen oder Fertigungstechnologien einbringen. Wir haben also auf der einen Seite unsere Kundenvorgaben und auf der anderen Seite unsere Produktionsplanung, die das Produkt möglichst wirtschaftlich und ressourcenschonend fertigen will. Wir legen meist zwei Jahre vor Serienstart los und je näher der Produktionsstart rückt, desto weiter ziehen wir uns zurück und das Serienwerk übernimmt. Insgesamt ist der Job durch sehr viel Kommunikation geprägt.

 

Frage 3

Was macht das Arbeiten im Bereich eMobility für Dich persönlich so spannend?

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In diesem Bereich ist vieles noch neu und genau deshalb kann man jeden Tag dazulernen. Ganz im Gegensatz zum Verbrennungsmotor, wo sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen 25 Jahren kaum geändert haben. Da gab es wenig Wandel, vieles war sich ähnlich, oft brauchte es nur minimale Anpassungen von einer zur anderen Fahrzeug- oder Motorengeneration. Die Elektromobilität hat da vieles über den Haufen geworfen. Ganz andere Herausforderungen, neue Materialien, andere Produkte, neues Design. Die Lernkurven aller Beteiligten, ob auf Kundenseite oder bei uns, waren riesig. Das alles hat auch dazu geführt, dass die Kundenbeziehungen viel komplexer geworden sind. Früher war da ein Ansprechpartner, heute haben wir es mit unterschiedlichsten Disziplinen auf Kunden- und auf Lieferantenseite zu tun. Das stellt auch an unser Projektmanagement neue Anforderungen. Und genau das reizt mich an meinem Job: Menschen zusammenbringen, kommunizieren im Projektteam, das Sich-miteinander-Austauschen ist ein großer Bestandteil. Das eigentliche Umsetzen ist dann nämlich gar nicht mehr so schwer, wenn man vorher alles gut besprochen oder geplant hat. Und da macht es für mich keinen Unterschied, ob der Kunde ein großer OEM oder ein kleines Start-up ist. Es geht um gute menschliche Kontakte, fachliche Diskussionen und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

 

Frage 4

Wie stellst Du Dir die Mobilität in 5, 10 oder 50 Jahren vor?

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Wir werden es hoffentlich schaffen, auf nachhaltige Mobilität umzustellen. Für mich ist wichtig, dass wir die gesamte Energiemenge sehen, welche für die Mobilität verbraucht wird. Große, schwere Autos mit nur einem Insassen sind einfach nicht nachhaltig – egal mit welchem Antrieb. Es gibt also zwei Ansatzpunkte: Zum einen müssen wir neue Mobilitätskonzepte entwickeln, um mehr Menschen mit weniger Autos oder anderen Verkehrsmitteln bewegen können. Und zum anderen müssen wir die insgesamt verbrauchte Energie reduzieren. Hier hat ein Elektrofahrzeug bereits deutliche Vorteile gegenüber Verbrennungsmotoren – auch weil wir die thermische Energie durch unsere Kreisläufe gut managen. Konsequenterweise müssen wir dann aber auch darüber nachdenken, wie die Antriebenergie für dieses Fahrzeug erzeugt, gespeichert und transportiert wird. Das E-Auto ist für mich also nur der erste wichtige Baustein. In zehn Jahren wird es hoffentlich normal sein, dass wir mit Elektroautos fahren und unseren eigenen Strom zu Hause produzieren und speichern. Es wird auch weiterhin eigene Autos geben, vor allem auf dem Land. In den Städten müssen wir ganz klar zu anderen Mobilitätskonzepten kommen. Und ich behaupte, dass wir in naher Zukunft eine gesellschaftliche Debatte darüber führen werden, ob ein eigenes Auto in der Stadt Sinn macht, weil die dort möglichen Alternativen attraktiver sind.

 

Frage 5

Welchen Beitrag leistet Continental zur Transformation der Mobilität aus deiner Sicht?

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Ehrlich gesagt, ich bin ja auch nur ein einzelnes Puzzleteil im Gesamtbild unseres Konzerns und da ist es nicht leicht, alles zu überblicken. Die Geschwindigkeit, mit der sich Mobilität ändert, ist viel zu groß, als dass es irgendjemand – egal ob OEM, Lieferant oder Dienstleister – allein schaffen könnte. Continental ist unter den Top 5 der Automobilzulieferer und es gibt eigentlich keine Komponente im Fahrzeug, die wir nicht herstellen. Das heißt: Wir sind systemrelevant. Wenn wir alle zusammenarbeiten, dann gelingt uns diese Transformation – gemeinsam mit unseren Kunden und in einem gesunden Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern.

 

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